"Niemals ein Pferd im Zorn behandeln ist für das Pferd die beste Lehre und Gewohnheit."

(Xenophon)

Als allgemein gültige Definition für die klassische Reitkunst kann die HDV 12 (Heeresdienstvorschrift) aus dem Jahr 1912 gelten.

"Ziel und Grundsätze der Dressur: [...] Sie setzt sich zum Ziel, das Pferd zur höchsten Leistungsfähigkeit auszubilden und es gehorsam zu machen. Dieses Ziel wird nur erreicht, wenn das Pferd unter Erhaltung und Förderung seiner natürlichen Anlagen in eine Form und Haltung gebracht wird, in der es seine Kräfte voll entfalten kann. In solcher Form und Haltung wird das Pferd auch den Anstrengungen des Dienstes lange gewachsen bleiben."

Ziel der Ausbildung ist es also, das Pferd körperlich als auch psychisch zur vollen Entfaltung seiner natürlichen Möglichkeiten zu bringen und es zu einem gehorsamen, zufriedenen und vielseitig ausgebildetem Reitpferd zu machen.

Um dies zu erreichen ist die Skala der Ausbildung unverzichtbar: Takt, Losgelassenheit, Anlehnung, Schwung, Geraderichten, Versammlung.

Die klassische Reitlehre basiert auf dem Vertrauen zwischen Reiter und Pferd. Sie ist ein langer Weg und erfordert viel Geduld und Durchhaltevermögen. Das Resultat ist die Freude an der Zusammenarbeit von Reiter und Pferd.

Ziel meiner Arbeit ist also ein durchlässiges, physisch und psychisch gesundes Pferd und natürlich ein glücklicher und zufriedener Reiter bzw. Pferdebesitzer.

Als Ziel der ersten Ausbildungsphase ist ein zufriedenes junges Pferd, das taktmäßig in allen drei Grundgangarten vorwärts geht. Die Remonte (s. u.) sollte psychisch entspannt sein und vertrauensvoll auf den Reiter bzw. Besitzer reagieren. Wichtig ist eine möglichst freie Kopf-Hals-Haltung mit einer weichen, geschmeidigen und gleichmäßigen Anlehnung zwischen Reiterhand und Pferdemaul.


Die Grundausbildung des jungen Pferdes sollte vielseitig gestaltet werden. Neben der dressurmäßigen Arbeit sollten immer auch Phasen im Gelände (ggf. mit Sprüngen) folgen.

Eine umfassenden Grundausbildung ist meines Erachtens wichtig für jedes Reitpferd, gleichgültig ob es für den Freizeitreiter oder für den Turniersport vorbereitet werden soll.


Je mehr Wert auf die Gymnastizierung, Muskelbildung, Lockerung des Rückens und die Durchlässigkeit gelegt wird, desto gesünder bleibt das Pferd und umso leistungsfähiger wird es durch die anschließende Weiterbildung (ggf. in einem Spezialgebiet).